Rechtliche Relevanz

Menschenrechte

Die Constitutio Antoniniana ist das früheste in einer Reihe welthistorisch bedeutender Dokumente der Bürger- und Menschenrechtsgeschichte, welche fortgesetzt wird z.B. durch die Magna Charta (1215), die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (1356) oder die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte durch die französische Nationalversammlung (1789).

"Die Geschichte der Menschenrechte" | Gemeinsam für Menschenrechte | https://youtu.be/fjagWFEmnpg

Eine Besonderheit der Constitutio ist dabei unter anderem in ihrer tendenziell globalen Ausrichtung zu sehen, da sie sich nicht auf einen einzelnen Kontinent oder Nationalstaat beschränkt.

Muster für modernes Rechtssystem

Das Dokument hat bis in die Gegenwart hinein eine kaum zu ermessende Wirkungsgeschichte entfaltet: Das gilt ganz besonders für das römische Recht und Rechtsdenken, das die Jurisprudenz in weiten Teilen der Welt bis heute prägt – darunter auch die Bürgerkonzeption im römischen Recht, die namentlich in der Constitutio Antoniniana zum Ausdruck kommt.

Subsidiaritätsprinzip

Zu den Eigenheiten kaiserzeitlicher römischer Herrschaftspraxis gehörte es, gewachsene juristische und administrative Strukturen im Normalfall nicht zu zerschlagen, sondern sie in den römischen Staat zu integrieren und einen Großteil der öffentlichen Aufgaben in deren Verantwortung zu stellen. Hier lassen sich bereits Vorstellungen nachweisen, welche das heutige Subsidiaritätsprinzip entscheidend geprägt haben: Eine Aufgabe soll soweit wie möglich von unteren Ebenen/Einheiten wahrgenommen werden. Erst wenn dies nicht gelingt, soll die höhere Ebene oder der Staat eingreifen. Dieses Prinzip ist beispielsweise im deutschen Sozialrecht an vielen Stellen zu finden oder auch beim BAföG. 

"Subsidiaritätsprinzip – Grundbegriffe der Wirtschaft" | TheSimpleEconomics | https://youtu.be/JDH3cSS9FKY

Informationen rund um den Papyrus finden Sie im >>nächsten Abschnitt<<.